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Klinik, Geburtshaus oder Hausgeburt? Überblick zur Wahl des Geburtsortes

Dec 19, 2024
Klinik, Geburtshaus oder Hausgeburt: Ein Überblick über die Wahl des Geburtsortes

Die Geburt eines Kindes ist ein einzigartiger Moment, der ein Leben lang in Erinnerung bleibt. Egal, ob es das erste oder das dritte Baby ist – die Vorfreude, die Spannung und manchmal auch ein wenig Unsicherheit gehören einfach dazu. Und mittendrin steht die große Frage: Was gibt es für Geburtsorte und wo soll dein Baby das Licht der Welt erblicken? In einer Klinik, in einem Geburtshaus oder doch lieber in den eigenen vier Wänden? Jeder dieser Orte bietet seine ganz eigenen Vorzüge, aber auch Herausforderungen.

Was sind die Vor- und Nachteile des jeweiligen Geburtsortes? Eine Klinikgeburt bietet eine umfassende medizinische Betreuung rund um die Uhr, kann aber unpersönlich wirken. Ein Geburtshaus schafft eine familiäre Atmosphäre mit individueller Betreuung, erfordert jedoch eine Verlegung in eine Klinik bei Komplikationen. Bei der Hausgeburt genießt die Mutter die Vertrautheit des eigenen Zuhauses, jedoch fehlt hier die direkte Anbindung an eine Notfallversorgung.

Welche Wahl für dich die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab – von deinem Gesundheitszustand über deine persönlichen Wünsche bis hin zur Unterstützung durch deine Hebamme. Manchmal ist die Wahl eingeschränkt, etwa wenn aus medizinischen Gründen eine Hausgeburt nicht empfohlen wird. Eine gute Geburtsvorbereitung kann dir nicht nur den Start ins Familienleben erleichtern, sondern dir auch helfen, den Geburtsort zu finden, der am besten zu dir passt.

In diesem Artikel gehen wir auf jeden Geburtsort genauer ein, um dir die Entscheidung zu erleichtern und dich umfassend zu informieren. 

Welche Orte und Einrichtungen für Geburten gibt es?

Es gibt verschiedene Geburtsorte, an denen dein Baby das Licht der Welt erblicken kann. 

  • Klinik: Hier stehen dir eine umfassende medizinische Versorgung und modernste Technik zur Verfügung. Besonders bei Risikogeburten oder Komplikationen bietet die Geburtsklinik höchste Sicherheit.
  • Geburtshaus: Ein Geburtshaus bietet eine wohnliche Atmosphäre, in der dich Hebammen während der Geburt begleiten.
  • Belegklinik: In einer Belegklinik wirst du von deiner Hebamme begleitet, die du bereits vorher kennengelernt hast (Beleghebamme). Sie betreut dich bereits während der Vorsorge in der Schwangerschaft und ist einige Wochen vor der Geburt in Rufbereitschaft, sodass sie auch bei der Entbindung an deiner Seite sein kann. 
  • Hausgeburt: Bei einer Hausgeburt kannst du dein Baby in deiner vertrauten Umgebung zur Welt bringen, begleitet von einer Hebamme. 

Wichtig bei der Entscheidung ist: Jede Frau hat das Wahlrecht des Geburtsortes. Es gibt keinen allgemein „richtigen“ oder „besten“ Geburtsort, denn die Entscheidung hängt stark von deinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen ab, insbesondere aber auch von deinem Gesundheitszustand und dem des ungeborenen Babys. Letztlich solltest du den Ort wählen, an dem du dich am besten aufgehoben und sicher fühlst und die für euch notwendige Betreuung gewährleistet werden kann.

Was ist der Geburtsort?

Im Zusammenhang mit der Geburt eines Menschen bezeichnet der Geburtsort die Stadt, in der eine Person das Licht der Welt erblickt – sei es in einer Klinik, einem Geburtshaus oder zu Hause. Der Geburtsort ist somit der Ortsname, der in der Geburtsurkunde eingetragen wird und für die amtliche Registrierung einer Person entscheidend ist. 

Der Begriff „Geburtsort“ kann auch metaphorisch verwendet werden, um den Entstehungsort einer Idee, Bewegung oder Kultur zu beschreiben, z. B. „Der Geburtsort der Renaissance ist Florenz.“

In diesem Artikel beschäftigen wir uns jedoch mit den Räumlichkeiten, in denen die Geburt stattfindet und bezeichnen diese als “Geburtsort”.

Wie läuft eine Geburt in der Klinik ab?

Der Ablauf einer Geburt in der Klinik ist gut strukturiert, um sicherzustellen, dass sowohl du als auch dein Baby bestmöglich betreut werden. 

  1. Ankunft in der Geburtsklinik: Spätestens, wenn die Wehen beginnen oder die Fruchtblase platzt, solltest du zur Klinik gefahren werden. Bei der Ankunft wird dein Zustand von einer Hebamme oder einem Arzt überprüft, um festzustellen, ob die Geburt schon so weit fortgeschritten ist, dass du aufgenommen wirst. Falls die Ärzte entscheiden, dass es noch nicht so weit ist, wirst du eventuell noch einmal nach Hause geschickt, um dort auf den richtigen Zeitpunkt zu warten.
  2. Entbindungsvorbereitung: In der Entbindungsstation wirst du in ein Kreißsaalzimmer gebracht. Dort erhältst du Informationen über den Ablauf und die Optionen zur Schmerzlinderung.
  3. Betreuung durch Hebammen: Hebammen spielen eine zentrale Rolle während der Geburt. Sie begleiten dich, unterstützen dich bei den Wehen, geben Anleitungen und stehen dir emotional zur Seite. Sie überwachen auch den Herzschlag des Babys.
  4. Medizinische Betreuung: Ein Arzt wird immer hinzugezogen, um die Geburt medizinisch zu unterstützen. Dies kann beispielsweise bei Komplikationen oder besonderen Risiken der Fall sein. In vielen Kliniken ist eine kontinuierliche Überwachung von Mutter und Kind während des gesamten Geburtsprozesses Standard.
  5. Entbindung: Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird das Baby geboren. Du kannst selbst entscheiden, ob du in der klassischen Gebärposition, im Vierfüßlerstand oder in einer anderen Position entbindest. Hebammen und Ärzte sind da, um dir zu helfen und sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft und dich zu beraten.
  6. Nach der Geburt: Die Hebamme oder das Pflegepersonal kümmern sich um die Erstversorgung des Babys, während auch die Gesundheit der Mutter überwacht wird. Verlief die Geburt reibungslos, bekommst du dein Baby direkt danach auf die Brust gelegt, um einander zu spüren und die erste Verbindung aufzubauen (Bonding), dies ist auch wichtig für den Erfolg des Stillens. 

Eine Entbindungsklinik bietet eine sichere und angenehme Umgebung für die Geburt. Kreißsäle sind mit komfortablen Gebärliegen, manchmal auch mit Geburtshilfewannen, sowie Monitoring-Geräten ausgestattet, um die gebährende Mutter, das Baby und die Wehen zu überwachen. Auch eine umfassende Medikamentenversorgung und ein Bereich für die Erstversorgung des Neugeborenen stehen bereit. 

In der Regel bleibst du nach der Geburt noch 2–3 Tage stationär auf der Wöchnerinnenstation, dort erhältst du eine Stillberatung und Hilfestellung in den Tagen nach der Geburt. Am Ende gibt es eine gynäkologische Abschlussuntersuchung und es erfolgt eine Vorsorgeuntersuchung (U2) bei deinem Baby. Wenn bei der Geburt alles gut gegangen ist, du zum Beispiel schon mehrere Kinder geboren hast und daher Erfahrung hast, ist auch eine ambulante Geburt möglich. Dabei wirst du schon wenige Stunden nach der Geburt nach Hause entlassen, vorausgesetzt, es geht dir und dem Baby gut.

Was sind die Vorteile einer Geburt in der Klinik?

Die Entscheidung für eine Geburt in der Klinik bringt viele Vorteile mit sich, die dir und deinem Baby ein sicheres und unterstütztes Erlebnis bieten können. 

  • Umfangreiche medizinische Ausstattung: Kliniken verfügen über Technologien wie CTG zur Überwachung des Herzschlags und der Wehen sowie die Möglichkeit einer Periduralanästhesie (PDA) zur Schmerzlinderung.
  • Sicherheit: Bei unvorhergesehenen Komplikationen ist sofortige medizinische Hilfe durch Ärzte und Fachpersonal verfügbar.
  • Erfahrene Betreuung: Hebammen sind während des gesamten Geburtsprozesses an deiner Seite und bieten emotionale Unterstützung. Zudem können Ärzte bei Bedarf schnell eingreifen.
  • Umfassende Nachbetreuung: Nach der Geburt kümmert sich das Klinikpersonal um die Erstversorgung deines Neugeborenen. Es wird auch deine Gesundheit überwacht, um sicherzustellen, dass ihr euch beide gut erholt. Auch in den ersten Tagen nach Geburt werdet ihr weiter versorgt. 

Die meisten Kliniken bieten inzwischen Informationsabende für werdende Eltern an, dort kannst du dir ein Bild von der Klinik machen, Fragen stellen, die Ausstattung sehen und wirst über Standards der Klinik informiert. 

Eine tolle Möglichkeit sind zudem Familienzimmer, die inzwischen viele Kliniken anbieten. Dort ist es möglich, mit dem Vater zusammen für die ersten Tage nach der Geburt gemeinsam untergebracht zu werden, sodass ihr diese prägenden ersten Tage und Nächte zusammen verbringen könnt.

Was sind die Nachteile einer Geburt in der Klinik?

Obwohl eine Geburt in der Klinik viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Aspekte, die für werdende Eltern herausfordernd sein können. 

  • Eingeschränkte Freiheit: In einer Klinik sind die Möglichkeiten für Gebärpositionen und Bewegungsfreiheit oft eingeschränkt. Manche Kliniken haben feste Protokolle, welche den Geburtsablauf und die Geburtsumgebung weniger flexibel gestalten können.
  • Medizinischer Fokus: Der klinische Rahmen kann dazu führen, dass der Fokus stärker auf medizinischen Aspekten als auf einem persönlichen, emotionalen Erlebnis liegt. Dies wird für einige Eltern als weniger intim empfunden.
  • Anwesenheit von Personal: Meist sind während der Geburt mehrere medizinische Fachkräfte anwesend. Das ist für einige Eltern unangenehm, insbesondere wenn viele fremde Personen im Raum sind.

Wie läuft eine Geburt in einem Geburtshaus ab?

Eine Geburt im Geburtshaus bietet eine intime und unterstützende Umgebung, die oft weniger medizinisch geprägt ist als in einer Klinik. 

  1. Ankunft im Geburtshaus: Wenn die Wehen beginnen oder die Fruchtblase platzt, solltest du dich mit deinem Partner auf den Weg in die Einrichtung machen. Dort wirst du von erfahrenen Hebammen empfangen, die deinen Zustand überprüfen und dich beruhigen.
  2. Betreuung durch Hebammen: Hebammen begleiten dich während der gesamten Geburt und stehen dir mit ihrer Erfahrung und Unterstützung zur Seite. Sie helfen dir, den richtigen Umgang mit den Wehen zu finden und bieten emotionale Unterstützung während des gesamten Prozesses.
  3. Individuelle Geburtsumgebung: Du hast die Freiheit, die Umgebung nach deinen Wünschen zu gestalten. Dies umfasst die Wahl der Gebärposition, das Hören von Musik oder die Nutzung von Entspannungstechniken, um die Wehen zu erleichtern.
  4. Hilfsmittel zur Geburtsunterstützung: Geburtshäuser sind oft mit speziellen Geräten ausgestattet, wie Gebärwannen für eine Wassergeburt und Hocker sowie Seile, die verschiedene Gebärpositionen ermöglichen. Diese Hilfsmittel tragen dazu bei, die Geburt angenehmer zu gestalten und dir mehr Kontrolle zu geben.
  5. Nach der Geburt: Nach der Entbindung bekommst du Zeit, um eine Bindung zu deinem Neugeborenen aufzubauen. Die Hebammen kümmern sich um die Erstversorgung des Babys und bieten Unterstützung beim Stillen.
  6. Nachbetreuung: In den ersten Stunden nach der Geburt bleibst du im Geburtshaus, wo die Hebammen deine Gesundheit und die deines Babys überwachen. Sie stehen dir auch für Fragen und Unterstützung zur Verfügung, um den Übergang in das Familienleben zu erleichtern.

Ein Geburtshaus ist gemütlich sowie funktional gestaltet und bietet geräumige Kreißsäle zum Wohlfühlen. Typische Ausstattung umfasst Gebärwannen für Wassergeburten und Gebärhocker für verschiedene Positionen. Entspannungsbereiche mit bequemen Möbeln, Musiksystemen und Lichtregelung schaffen eine angenehme, persönliche Atmosphäre für die bestmögliche Betreuung für dich und dein Baby.

Frau hält ihr neugeborenes Baby im Geburtshaus

Was sind die Nachteile einer Geburt im Geburtshaus?

Eine Geburt im Geburtshaus kann eine wunderbare Erfahrung sein, jedoch gibt es auch einige Nachteile, die du berücksichtigen solltest:

  • Eingeschränkte medizinische Möglichkeiten: Im Geburtshaus stehen nicht alle medizinischen Interventionen zur Verfügung, wie eine Periduralanästhesie (PDA) zur Schmerzlinderung. Bei Bedarf für solche Eingriffe musst du in eine Klinik verlegt werden.
  • Nicht für Hochrisikoschwangere geeignet: Geburtshäuser sind nicht die richtige Wahl für Frauen, die ein höheres Risiko für Komplikationen haben. Bei bestimmten medizinischen Bedingungen oder vorherigen Komplikationen während der Schwangerschaft ist es sicherer, in einer Klinik zu entbinden.
  • Hohe Nachfrage: Viele Geburtshäuser sind stark gefragt, was bedeuten kann, dass zum Zeitpunkt deiner Geburt möglicherweise kein Platz verfügbar ist. Dies kann stressig sein und erfordert eventuell eine kurzfristige Umplanung.
  • Mangelnde medizinische Unterstützung: Im Falle von unerwarteten Komplikationen ist die medizinische Unterstützung begrenzt, da Hebammen nicht die gleiche Ausbildung wie Ärzte haben. 

Wie läuft eine Hausgeburt ab?

Eine Geburt zu Hause bietet eine intime und vertraute Umgebung, in der du dein Kind in Ruhe und mit persönlicher Betreuung zur Welt bringen kannst. 

  1. Vorbereitung und Betreuung: Ab der 37. Schwangerschaftswoche hält sich deine betreuende Hebamme in Bereitschaft. Sie besucht dich regelmäßig, um deine Gesundheit und die deines Babys zu überwachen. Bei den Vorsorgeuntersuchungen klärt sie alle Fragen und geht auf deine Wünsche für die Geburt ein.
  2. Ankunft der Hebamme: Sobald die Wehen beginnen oder die Fruchtblase platzt, rufst du deine Hebamme. Sie kommt zu dir nach Hause, überprüft deinen Zustand sowie die Stärke deiner Wehen und gibt dir Tipps, wie du am besten damit umgehen kannst.
  3. Geburt: Während der Geburt begleitet dich die Hebamme eng und bietet Unterstützung sowie Anleitung. Sie hilft dir, die für dich angenehmsten Positionen zu finden und steht dir emotional zur Seite. 
  4. Nach der Geburt: Dein Neugeborenes wird direkt auf deine Brust gelegt, sodass ihr euch ganz nah seid. Oft pulsiert die Nabelschnur noch eine Weile, bevor sie sanft abgetrennt wird. Dieser erste Moment des Kennenlernens ist besonders einzigartig.
  5. Erstversorgung des Neugeborenen: Nach dem ersten Kennenlernen übernimmt die Hebamme die Erstversorgung des Neugeborenen. Dazu gehört das Trocknen des Babys und das Wickeln. Sie überwacht auch die Atmung und das allgemeine Wohlbefinden deines Kindes.
  6. Nachgeburt und Untersuchungen: Nachdem die Plazenta geboren ist, führt die Hebamme grundlegende Untersuchungen durch, um sicherzustellen, dass sowohl du als auch dein Baby gesund sind. Dazu zählen das Messen von Gewicht und Größe sowie das Überprüfen von Reflexen und Körperfunktionen des Neugeborenen.
  7. Nachbetreuung: Nach der Geburt bleibt die Hebamme in der Regel noch einige Zeit bei dir, um deine Gesundheit zu überwachen und dir bei Bedarf Unterstützung anzubieten. Sie hilft dir beim Stillen und gibt dir Tipps zur Versorgung deines Neugeborenen.

Was sind die Nachteile einer Hausgeburt?

Für viele Eltern kann eine Hausgeburt eine besondere Erfahrung sein, allerdings gibt es auch einige mögliche Nachteile, die du im Blick haben solltest.

  • Keine Notfallmedizin: Im Falle unerwarteter Komplikationen gibt es keine unmittelbare Verfügbarkeit von Notfallmedizin oder ärztlicher Unterstützung. Das bedeutet, dass eine schnelle Verlegung in eine Klinik notwendig sein kann, was im Ernstfall zusätzliche Zeit kostet.
  • Eingeschränkte Schmerzmittel: In einem häuslichen Umfeld stehen keine starken schmerzlindernden Medikamente wie eine Periduralanästhesie (PDA) zur Verfügung. Die Schmerzbewältigung muss daher auf natürliche Methoden beschränkt bleiben, was für manche Frauen eine große Herausforderung darstellt.
  • Nicht geeignet für Risikoschwangerschaften: Eine Hausgeburt ist nicht die beste Wahl für Frauen, die während der Schwangerschaft oder Geburt anfälliger für Komplikationen sind. Bei bestimmten gesundheitlichen Risiken, Mehrlingsschwangerschaften oder anderen Vorgeschichten ist es sicherer, in einer Klinik zu entbinden.
  • Abhängigkeit von einer Hebamme: Bei einer Hausgeburt bist du auf die Unterstützung und Verfügbarkeit deiner Hebamme angewiesen. Sollten unvorhergesehene Umstände auftreten, kann es sein, dass die Hebamme nicht rechtzeitig vor Ort ist.

Um für den Notfall vorbereitet zu sein, ist es ratsam, die nächste Klinik in der Nähe bereits im Voraus auszuwählen. Auch solltest du eine Kliniktasche gepackt haben, falls eine Verlegung notwendig werden sollte.

Was sind die wichtigsten Faktoren bei der Wahl des Geburtsortes?

Die Wahl des Geburtsortes ist eine wichtige Entscheidung mit emotionalen und gesundheitlichen Auswirkungen. Jeder Ort hat Vor- und Nachteile, die zu deinen Bedürfnissen passen sollten. Ein vertrauter Raum wie das Zuhause kann beruhigend wirken, während sich manche Eltern in einer Klinik sicherer fühlen – vor allem bei Risikofaktoren, wo schnelle Hilfe notwendig ist. 

Überlege dir, ob du eine enge Betreuung durch eine Hebamme möchtest oder eher die Option auf medizinische Maßnahmen wie eine PDA. Der Austausch mit anderen Eltern und Fachleuten hilft dir, die beste Entscheidung für dich und dein Baby zu treffen.

Welche rechtlichen und organisatorischen Grundlagen sind bei der Wahl des Geburtsortes zu beachten?

In Deutschland hat die werdende Mutter gemäß § 24 f des SGB V das Recht, ihren Geburtsort frei zu wählen. Das bedeutet, dass du selbst entscheiden kannst, ob du im Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zu Hause entbinden möchtest. Diese Regelung soll sicherstellen, dass du die für dich passende Umgebung für die Geburt wählen kannst, die deinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen entspricht.

Es ist jedoch wichtig, sich frühzeitig mit den verschiedenen Geburtsorten auseinanderzusetzen. Einige Einrichtungen, insbesondere Geburtshäuser, haben begrenzte Kapazitäten und nehmen nur eine bestimmte Anzahl von Geburten pro Monat an. 

Daher solltest du dich frühzeitig um einen Platz kümmern. Bei der Anmeldung in einem Geburtshaus oder bei einer Hebamme geschieht dies idealerweise im zweiten Trimester (14.-26. SSW).

Wie beeinflusst die Geburtsart die Wahl des Geburtsortes?

Die Wahl der Geburtsart hat einen erheblichen Einfluss auf die Geburtsorte, da nicht alle Optionen in jeder Umgebung möglich sind. Zu den gängigsten Geburtsarten gehören die natürliche Geburt, die Wassergeburt und der geplante Kaiserschnitt.

Bei einer natürlichen Geburt handelt es sich um den spontanen Geburtsprozess, der ohne medizinische Eingriffe abläuft. Diese Methode kann in einem Krankenhaus, einem Geburtshaus oder zu Hause erfolgen.

Eine Wassergeburt bietet eine sanfte Alternative, bei der die Geburt teilweise oder ganz im Wasser stattfindet. Diese Art der Geburt kann sowohl in manchen Kliniken, Geburtshäusern als auch zu Hause durchgeführt werden. Vorausgesetzt, es ist eine geeignete Badewanne vorhanden und die Hebamme unterstützt diesen Ansatz.

Ein geplanter Kaiserschnitt ist eine operative Entbindung, die im Voraus angesetzt wird, meist aus medizinischen Gründen. Diese Methode erfolgt in einer Klinik, da hier umfassende medizinische Betreuung und die Möglichkeit für sofortige Interventionen gegeben sein müssen.

Für mehr Informationen zu den verschiedenen Geburtsmethoden und ihren Unterschieden besuche unseren Blog: Geburtsarten im Überblick: Geburtsmethoden und ihre Unterschiede.

Wie sieht die Nachsorge nach der Geburt aus?

Nach der Geburt beginnt für dich und dein Baby das Wochenbett. Eine wichtige Phase, in der es darum geht, euch zu erholen und die Bindung zueinander zu stärken. Unabhängig davon, ob du im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause entbunden hast, ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend für euer Wohlbefinden.

In dieser Zeit spielt deine Hebamme eine zentrale Rolle. Sie unterstützt dich bei der Betreuung deines Neugeborenen und gibt dir wertvolle Tipps zum Stillen. Außerdem kümmert sie sich um die Wundheilung und überprüft regelmäßig, wie es dir und deinem Baby geht.

Die ambulante Betreuung durch die Hebamme kann in den ersten Wochen nach der Geburt mehrere Besuche pro Woche umfassen. Diese Unterstützung ist wichtig, um mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, damit ihr euch gut auf das neue Leben einstellen könnt. 

Die Nachsorge ist also nicht nur eine Frage der körperlichen Gesundheit, sondern auch eine wichtige Phase für deine emotionale Verfassung und die deines Babys.

Wie kann man sich auf die Geburt vorbereiten?

Die Vorfreude auf die Geburt deines Babys ist eine aufregende und emotionale Zeit. Damit du dich auf diesen besonderen Moment bestens vorbereiten kannst, haben wir einige praktische Tipps für dich zusammengestellt.

  • Besuche einen Geburtsvorbereitungskurs: In einem Kurs hast du die Möglichkeit, alles Wichtige über den Geburtsprozess zu lernen und deine Ängste und Fragen zu klären. Der Austausch mit anderen werdenden Eltern bietet dir zusätzlich Sicherheit und Unterstützung.
  • Absolviere einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys: Ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für Babys und Kleinkinder bereitet dich darauf vor, in einer Notfallsituation schnell und richtig zu handeln. Wir bieten dir einen Erste-Hilfe Kurs am Baby online, mit dem du dich flexibel und in deinem eigenen Tempo von zu Hause aus mit den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für Babys vertraut machen kannst. So gewinnst du Sicherheit und bist im Ernstfall gut vorbereitet.
  • Informiere dich über verschiedene Geburtsarten: Kenne die Optionen, die dir zur Verfügung stehen. So kannst du eine informierte Entscheidung treffen, die deinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.
  • Erstelle einen Geburtsplan: Überlege dir, was dir während der Geburt wichtig ist und teile dies mit deinem Partner und der Hebamme. Ein klarer Plan hilft dir, dich auf die Geburt zu konzentrieren und deine Wünsche zu äußern.
  • Packe deine Kliniktasche frühzeitig: Denke an alles, was du für dich und dein Baby benötigen könntest, wie bequeme Kleidung, Pflegeprodukte und Snacks. 
  • Übe Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation oder sanftes Yoga können dir helfen, dich zu entspannen und die Geburt gelassener zu erleben. 
  • Sprich mit deinem Partner: Klärt gemeinsam, wie ihr die Geburt erleben möchtet und wie ihr einander unterstützen könnt. Ein offenes Gespräch kann Ängste mindern und die Bindung zwischen euch stärken.
  • Informiere dich über die Nachsorge: Kenne die Rolle der Hebamme nach der Geburt und plane, wie ihr die ersten Tage zu Hause gestalten möchtet. Eine gute Nachsorge ist entscheidend für euer Wohlbefinden und die Gesundheit deines Babys.

Mit der richtigen Vorbereitung auf die Geburt schaffst du eine positive Grundlage für das Leben mit deinem Neugeborenen.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Selina Meier, Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin
Selina Meier

Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin

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