Herpes bei Kleinkindern und Babys: Risiken, Symptome, Behandlung

May 25, 2024
Medizinerin und Mediziner sitzen auf einer Couch und sprechen über Herpes bei Kleinkindern

Die typischen Lippenbläschen, die bei Herpes entstehen, sind den meisten Erwachsenen ein Begriff. Es juckt und brennt an der Lippe und kurze Zeit später entsteht auch schon das Bläschen, welches hoch ansteckend ist. Meist werden sie durch Stress, Fieber oder Schnupfen ausgelöst. Was für ältere Kinder und Erwachsene nicht weiter bedenklich ist, kann für Babys und Kleinkinder jedoch sehr gefährlich sein. Wir erklären dir hier, weshalb du dein Baby und Kleinkind unbedingt vor einer Ansteckung mit Herpes schützen solltest, damit du keine Langzeitfolgen befürchten musst.

Warum ist Herpes für Kleinkinder und Babys gefährlich? Das Immunsystem ist bei Babys und Kleinkindern noch nicht vollständig entwickelt. Somit kann es sich gegen die Herpesviren nicht ausreichend verteidigen. Beobachtest du Symptome wie Fieberbläschen im Mund, am Gesicht oder an anderen Körperstellen, suche möglichst schnell einen Kinderarzt auf. Er kann eine gezielte Behandlung durchführen und damit die Symptome lindern. Weiterhin kann das Risiko von Langzeitfolgen verringert werden.

Was ist Herpes?

Bei Herpes handelt es sich um eine virale Infektion, die durch das Herpes-Simplex-Virus (HSV) verursacht wird. Man unterscheidet hier zwischen den beiden Haupttypen HSV-1 und HSV-2.

  • Herpes-Simplex-Virus Typ 1: Verursacht durch die typischen Fieberbläschen oder Lippenherpes einer anderen Person, kann aber auch eine genitale Herpesinfektion auslösen. In der Regel wird er durch direkten Kontakt mit infizierten Schleimhäuten oder Hautläsionen übertragen. Ansteckungsrisiken können Küsse oder die gemeinsame Nutzung von Utensilien wie Geschirr sein.
  • Herpes-Simplex-Virus Typ 2: Er ist hauptsächlich mit Genitalherpes verbunden, obgleich er auch Fieberbläschen verursachen kann. Er kommt bei Kindern äußerst selten vor, da er eigentlich durch sexuellen Kontakt übertragen wird. Waschen sich infizierte Personen nach dem Toilettengang jedoch nicht die Hände, können sich auch Babys und Kinder durch Berührung anstecken.

Die Ansteckungsdauer von Herpes ist unterschiedlich. Im Allgemeinen können infizierte Personen das Virus auf andere übertragen, wenn sie Symptome wie Bläschen haben. Doch auch während Zeiten, in denen keine sichtbaren Symptome vorhanden sind, ist eine Ansteckung bereits möglich.

Beachte, dass Herpes eine lebenslange Infektion ist, denn das Virus verbleibt nach der ersten Infektion im Körper und ist inaktiv. Dies gilt für beide Virus-Varianten. In Zeiten von Stress, Krankheit oder anderen Faktoren kann es wieder aktiv werden und einen erneuten Ausbruch auslösen. Somit ist Herpes nicht heilbar, jedoch lindern antivirale Medikamente die Symptome, die Häufigkeit und die Schwere der Ausbrüche. Um dich und dein Kind vor Herpes zu schützen, solltest du direkten Hautkontakt mit infizierten Stellen vermeiden und deine Hände gründlich waschen, wenn du gerade eine Herpesinfektion durchläufst.

 

Wie gefährlich ist Herpes bei Kleinkindern und Babys?

Herpesinfektionen bei Kleinkindern und Babys können sehr gefährlich sein, da das Immunsystem im ersten Lebensjahr noch nicht vollständig entwickelt ist. Eine Herpesinfektion kann schwerwiegende Probleme verursachen, insbesondere wenn das Virus das zentrale Nervensystem befällt. Dies kann zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Enzephalitis (Gehirnentzündung) führen. Da das zentrale Nervensystem bei Babys unreif ist, kann das Virus schwerwiegende Schäden verursachen. Es droht eine langfristige Auswirkung auf die geistige und körperliche Entwicklung.

Als besonders gefährdet gelten Neugeborene, wobei das Risiko nach den ersten 8 Lebenswochen abnimmt. Während bei Säuglingen mit 4 bis 6 Monaten noch Vorsicht geboten ist, gehören Babys ab 8 Monaten bis 1 Jahr nicht mehr zur besonders hoch gefährdeten Gruppe. Nicht selten entwickelt sich nach einer überstandenen Herpesinfektion bei Babys eine Art Mundfäule, die zwar unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich ist.

Es ist ratsam, Herpes nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und sich bei Verdacht auf eine Infektion unverzüglich an einen Kinder- bzw. Jugendarzt zu wenden.

Wann ist Herpes für ein Baby nicht gefährlich?

Mit etwa 1 1⁄2 Jahren ist das Immunsystem so weit ausgereift, dass eine Infektion mit Herpes in der Regel nicht mehr lebensbedrohlich ist. Dennoch solltest du auch jetzt möglichst darauf achten, dass sich dein Kind nicht mit Herpes ansteckt. 

Es gibt Faktoren, die das Risiko für Herpes bei Neugeborenen und Babys verringern können:

  • Stillen: Die Antikörper gegen das Herpesvirus können über die Muttermilch übertragen werden, was dem Baby zusätzlichen Schutz bieten kann. Das gilt jedoch nur, wenn die Mutter bereits Herpes hatte.
  • Natürliche Immunität: Das Baby kann von der Mutter während der Schwangerschaft Antikörper gegen das Herpesvirus erhalten, was das Komplikationsrisiko verringert. Auch dies gilt nur, wenn die Mutter bereits Herpes hatte.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Wenn Personen mit aktiven Herpesinfektionen wissen, wie sie die Übertragung verhindern können und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen, kann das Risiko für Säuglingsherpes verringert werden.

Achte bei der täglichen Pflege auf die Baby-Herpes-Symptome, damit du möglichst schnell reagieren und einen Kinderarzt aufsuchen kannst. Diese sind:

  • Hautausschläge, Blasen oder Wunden im Mund, an den Lippen, im Genitalbereich oder an anderen Körperstellen
  • Fieber
  • Reizbarkeit oder Unwohlsein
  • Schwierigkeiten beim Essen oder Trinken
  • Geschwollene Lymphknoten

Zeigt dein Baby eines oder mehrere dieser Symptome, suche einen Kinderarzt auf, denn je früher die Behandlung erfolgt, umso geringer ist das Risiko für Komplikationen.

Notarzt steht in einem Wohnzimmer und erklärt Herpes bei Kleinkindern

Wie wirkt sich Herpes auf Kleinkinder aus?

Kleinkinder mit Herpes können ähnliche Symptome wie Erwachsene haben. Dies kann jedoch schwerwiegender sein, da sie noch ein unreifes Immunsystem haben. Typischerweise tritt Herpes bei Kleinkindern in Form von Fieberbläschen oder Genitalherpes auf. 

Beim Herpes labialis (Fieberbläschen) entwickeln sich kleine Bläschen oder Wunden um den Mund herum, die schmerzhaft sein können und oft von Fieber begleitet werden. Diese Bläschen können platzen und Krusten hinterlassen, die dann abheilen.

Herpes simplex im Genitalbereich kann bei Kleinkindern auftreten, insbesondere wenn sie während der Geburt mit dem Virus infiziert wurden. Die Symptome können Schmerzen, Juckreiz, Rötungen, Bläschenbildung und Geschwüre im Genitalbereich umfassen.

Da das Kind Fieber haben kann, solltest du dich im Umgang mit Babys bei Fieber und Fieberkrampf auskennen. Schau dir unseren Artikel dazu an, damit du richtig reagierst.

Es ist unerlässlich, einen Arzt aufzusuchen, wenn ein Kleinkind Anzeichen von Herpes zeigt, da die Behandlung in der Regel antivirale Medikamente umfasst, um die Symptome zu lindern und die Dauer des Ausbruches zu verkürzen. Außerdem können Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung des Virus auf andere Personen zu verhindern.

Was sind die Symptome von Herpesinfektionen bei Babys und Kleinkindern?

Je nachdem, welches Herpesvirus die Infektion verursacht, können die Symptome einer Herpesinfektion bei Babys und Kleinkindern unterschiedlich ausfallen. Die häufigsten Herpesinfektionen bei Babys und Kleinkindern werden durch das Herpes-Simplex-Virus (HSV) Typ 1 verursacht, das oft Fieberbläschen um den Mund verursacht. Eine weitere Variante ist das Herpes-Simplex-Virus Typ 2, das oft Genitalherpes auslöst. Andere Herpesviren wie das Varicella-Zoster-Virus, das Windpocken und Gürtelrose verursacht oder das Epstein-Barr-Virus, das Mononukleose verursacht, können ebenfalls bei Babys auftreten.

Die häufigsten Symptome einer Herpesinfektion bei Babys sind:

  • Fieberbläschen um den Mund (beim HSV Typ 1)
  • Hautausschlag im Windelbereich, Genitalbereich oder anderen Körperregionen (bei HSV Typ 2)
  • Fieber
  • Unruhe und Reizbarkeit
  • Schmerzen oder Jucken im betroffenen Bereich
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Allgemeines Krankheitsgefühl

In schweren Fällen können Herpesinfektionen bei Babys zu ernsteren Symptomen führen, wie:

  • Entwicklung von Läsionen im Mund, an den Lippen, im Genitalbereich oder anderen Körperstellen
  • Hautausschläge, die sich ausbreiten und Blasen bilden
  • Probleme beim Essen oder Trinken aufgrund von Schmerzen im Mund oder im Genitalbereich
  • Anzeichen einer Hirnhautentzündung wie Krampfanfälle, Erbrechen, Lethargie oder Bewusstseinsveränderungen

Die Behandlung von Herpesinfektionen bei Babys und Kleinkindern konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern und Beschwerden zu vermeiden. 

Dazu gehören:

  • Antivirale Medikamente: Ärzte können antivirale Medikamente verordnen, um die Vermehrung des Virus zu stoppen sowie die Dauer und Schwere der Infektion zu reduzieren.
  • Symptomatische Behandlung: Das Fieber und die Schmerzen können mit fiebersenkenden Medikamenten behandelt werden. Lokale Maßnahmen wie das Auftragen von kühlenden Gels auf die Fieberbläschen können ebenfalls hilfreich sein.
  • Flüssigkeitszufuhr: Es ist wichtig, sicherzustellen, dass das Baby oder Kleinkind ausreichend Flüssigkeit erhält, insbesondere wenn es Schwierigkeiten beim Essen oder Trinken hat.
  • Hygiene: Es ist wichtig, die betroffenen Bereiche sauber zu halten, um eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden. Verwende beim Windelwechsel Einmalhandschuhe und wasche dir die Hände gründlich, um eine Übertragung zu verhindern.

Hast du den Verdacht einer Herpesinfektion bei deinem Kind, suche möglichst zeitnah den Kinderarzt auf. 

Wir bieten dir außerdem unseren Erste-Hilfe-Online-Kurs für Baby und Kleinkind an. Darin lernst du wichtige Grundlagen, wie du deinem Kind im Notfall helfen kannst. 

Ärztin sitzt mit Baby und Medikamenten an einem Tisch und erklärt Herpes

Baby mit Herpes angesteckt: Krankheitsverlauf

Wenn ein Baby mit Herpes angesteckt wird, kann der Krankheitsverlauf, je nachdem, welches Herpesvirus vorliegt, unterschiedlich sein. Bei Neugeborenen kann die Infektion sogar zum Tod führen. Die Symptome können von mild bis schwer reichen.

Achte auf folgende Symptome:

  • Hautausschläge oder Bläschen im Mund, den Genitalien oder der Haut
  • Fieber
  • Reizbarkeit
  • Probleme beim Saugen
  • Atemprobleme
  • Krampfanfälle

Normalerweise erfordert die Behandlung bei Neugeborenen eine stationäre Aufnahme und intravenöse antivirale Medikamentengabe. Die Prognose hängt von der Schwere der Infektion und dem Zeitpunkt der Diagnose und Behandlung ab. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Risiko von Schwierigkeiten verringern, aber schwere Fälle können zu dauerhaften neurologischen Schäden und sogar zum Tod führen.

Herpes beim Kleinkind und Baby: Wann sollte ich zum Arzt?

Vermutest du eine Herpesinfektion bei deinem Baby oder Kleinkind, ist es unerlässlich, sofort einen Kinderarzt zu kontaktieren. Bei folgenden Symptomen solltest du aufmerksam werden:

  • Fieber
  • Herpesbläschen um oder auf den Lippen, Augen oder Genitalien
  • Anzeichen von Dehydration wie vermehrtes Weinen ohne Tränen oder trockene Windeln
  • Schwierigkeiten beim Essen oder Trinken
  • Herpesbläschen sind gerötet, geschwollen oder mit Eiter gefüllt

Scheue dich nicht davor, einen Kinderarzt zu kontaktieren, denn es geht hier um eine ernstzunehmende Erkrankung! 

Wie wird Herpes bei Kleinkindern und Babys behandelt?

Herpes bei Babys und Kleinkindern kann besorgniserregend sein, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Die Behandlung richtet sich gezielt darauf aus, die Symptome zu lindern, das Risiko von Langzeitfolgen zu verringern und die Genesung zu beschleunigen. Hier sind einige gängige Behandlungsmethoden:

  • Antivirale Medikamente: In schweren Fällen kann der Arzt antivirale Medikamente verschreiben, um die Vermehrung des Herpesvirus zu hemmen und die Dauer und Schwere der Infektion zu reduzieren. Diese Medikamente werden in der Regel oral verabreicht.
  • Lokale Behandlung: Zur Linderung von Schmerzen und Juckreiz können antivirale Cremes oder Salben auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung solcher Produkte mit einem Arzt zu sprechen, da nicht alle für Babys und Kleinkinder geeignet sind.
  • Feuchte Umschläge: Feuchte, kühle Umschläge können dazu beitragen, den Juckreiz zu lindern und wirken abschwellend. Verwende dazu saubere, kalte Kompressen, aber vermeide es, auf den Bläschen zu reiben oder diese aufzukratzen.
  • Schmerzlinderung: Bei Fieber oder Schmerzen kann dir der Kinderarzt geeignete Medikamente verordnen. Achte jedoch unbedingt auf die vom Arzt empfohlene Dosierung.
  • Hygiene: Halte die betroffenen Stellen sauber und trocken, um eine Sekundärinfektion zu vermeiden. Vermeide es, die Bläschen zu berühren oder aufzukratzen, da dies zu einer Ausbreitung des Virus führen kann.
  • Isolierung: Da Herpes durch Kontakt übertragen werden kann, sollten Babys und Kleinkinder mit Herpesläsionen von anderen Personen isoliert werden, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Eine kombinierte Behandlung, die antivirale Medikamente mit unterstützenden Maßnahmen wie feuchte Umschlägen und Schmerzlinderung kombiniert, kann die Krankheitsdauer verkürzen und die Schwere der Symptome verringern. Es ist jedoch wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen und regelmäßige Kontrolltermine einzuplanen.

Einige Hausmittel können zur Linderung von Symptomen beitragen, sollten jedoch immer mit Vorsicht und nach Rücksprache mit dem Kinderarzt verwendet werden. Hilfreich kann sein:

  • Kamillentee: Das Betupfen der betroffenen Stellen mit kaltem Kamillentee kann Juckreiz und Entzündungen lindern.
  • Kokosöl: Das Kokosöl kann helfen, die Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. 
  • Aloe vera: Das kühle Gel kann gereizte Haut beruhigen.

Achtung: Verwende keine Hausmittel auf entzündeten oder offenen Hautstellen!

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Notarzt sitzt an einem Tisch mit einem Baby und spricht über Herpes

Wie können Eltern Herpesinfektionen bei ihren Kindern vorbeugen?

Herpesinfektionen sind sowohl für Erwachsene als auch für Kinder unangenehm und können insbesondere bei Babys und Kleinkindern schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Hier sind einige präventive Maßnahmen, die Eltern ergreifen können, um das Risiko einer Herpesinfektion bei Kindern zu minimieren:

  • Hygienepraktiken: Achte darauf, deine Hände regelmäßig und gründlich mit Seife und Wasser zu waschen, speziell vor dem Umgang mit dem Kind, nach dem Windelwechsel und nach dem Berühren möglicherweise infizierter Hautstellen.
  • Vermeidung des Küssens von Neugeborenen: Da Herpes durch direkten Hautkontakt übertragen werden kann, sollten Eltern und andere Personen, die an einer aktiven Herpesinfektion leiden, das Küssen von Neugeborenen vermeiden, insbesondere im Gesicht und um den Mund herum.
  • Vermeidung von Kontakt mit infizierten Personen: Wenn du an einer aktiven Herpesinfektion leidest, vermeide direkten Kontakt mit dem Baby, speziell wenn Bläschen vorhanden sind.
  • Gegenstände sauber halten: Alle Gegenstände, die das Baby berührt, sollten regelmäßig gereinigt werden, besonders Schnuller, Flaschen und Spielzeug.
  • Vermeidung von gemeinsamen Utensilien: Um die Übertragung von Herpesviren zu vermeiden, sollten Familienmitglieder keine gemeinsamen Handtücher, Gläser, Besteck oder andere persönliche Gegenstände verwenden, wenn sie an einer aktiven Infektion leiden.

Leidest du selbst an einer Herpesinfektion, ist es wichtig, die Infektion unter Kontrolle zu halten, um das Risiko einer Übertragung auf das Kind zu minimieren. Hier sind ein paar zusätzliche Ratschläge:

  • Behandlung von Herpesausbrüchen: Suche bei einem Herpesausbruch sofort einen Arzt auf, um eine angemessene Behandlung zu erhalten und das Risiko einer Übertragung zu verringern.
  • Verwendung von Schutzmaßnahmen: Trage beim Windelwechsel Handschuhe. Gleiches gilt, wenn du infizierte Hautstellen berührst.
  • Ein gesunder Lebensstil: Ein starkes Immunsystem kann dazu beitragen, Herpesausbrüche zu reduzieren. Achte auf eine gesunde Ernährung, regelmäßigen Sport und ausreichend Schlaf.

Um die Umgebung deines Kindes sicher zu gestalten, achte darauf, dass Besucher und andere Familienmitglieder, die möglicherweise an Herpesinfektionen leiden, über die Risiken informiert sind und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dazu gehört das Vermeiden von direktem Kontakt mit dem Baby und das Einhalten strengerer Hygienepraktiken. Außerdem solltest du sicherstellen, dass alle Gegenstände, die das Baby berührt, regelmäßig gereinigt und gemeinsam genutzte Utensilien vermieden werden. Im Zweifelsfall konsultiere den Kinderarzt, um weitere Empfehlungen zu erhalten.

Welche Rolle spielt die Aufklärung über Herpes in der Schwangerschaft und Stillzeit?

Die Aufklärung über Herpes in der Schwangerschaft und Stillzeit spielt eine entscheidende Rolle, da Herpesinfektionen während dieser Zeit potenziell schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit des Neugeborenen haben können. Es ist äußerst wichtig, Herpesinfektionen bei Schwangeren rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, um das Risiko einer Übertragung auf das Neugeborene zu minimieren.

Eine Herpesinfektion während der Schwangerschaft kann zu Schwierigkeiten wie Frühgeburten, niedrigem Geburtsgewicht und sogar einem erhöhten Risiko für das Baby führen, an Herpes neonatorum zu erkranken, einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung.

Die Mutter kann während der Geburt Herpes auf das Neugeborene übertragen, wenn sie an einer aktiven Herpes genitalis leidet. Ärzte und Hebammen können während der Geburt besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das Risiko einer Übertragung zu minimieren. Hier könnte etwa eine antivirale Medikation oder ein Kaiserschnitt in Betracht gezogen werden.

Für stillende Mütter mit Herpesinfektionen ist es wichtig, bestimmte Vorkehrungen zu treffen, um eine Übertragung des Virus auf das Baby zu verhindern. Dazu gehören:

  • Vermeide das Stillen während eines aktiven Herpesausbruchs im Brust- oder Mundbereich, da das Virus über den Kontakt mit den infizierten Stellen übertragen werden kann.
  • Wenn die Mutter ein aktiver Herpes hat, sollte sie ihre Hände gründlich waschen, bevor sie das Baby berührt und gegebenenfalls einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um das Risiko einer Übertragung zu minimieren.
  • Verwende Muttermilchpumpen und Flaschen zur Fütterung des Babys während eines aktiven Herpes, um direkten Kontakt mit infizierten Stellen zu vermeiden.

Die Einhaltung dieser Maßnahmen kann dazu beitragen, das Risiko einer Übertragung von Herpes von der Mutter auf das Neugeborene zu minimieren und die Gesundheit des Babys zu schützen.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:
Dr. med. Annalena Dehé, Mutter und Notfallmedizinerin

Dr. med. Annalena Dehé, Mutter und Notfallmedizinerin

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