Scharlach – Symptome, Behandlung & weitere Tipps
Mar 23, 2023Seit Monaten sind die Kinderkliniken überlastet. Es bilden sich Schlangen vor den Kinderarztpraxen. Medikamente sind so knapp wie noch nie, oder jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, für ein Medikament 43 Apotheken abtelefoniert zu haben, um den Antibiotikumsaft dann in der halbierten Stärke zu erhalten (dann doppelte Dosis: “Sorri Mädels”). Die letzt- und diesjährige Infektwelle schlägt härter zu, als wir uns auch nur vorstellen können.
Es ist keine Ausnahme mehr, dass ein Virusinfekt zu hohem Fieber über eine Woche führen kann. Obwohl ich bisher mit einem tüchtigen Immunsystem beschenkt wurde, so hauen mich die aktuellen Infekte auch regelmäßig um.
Was ist Scharlach?
Wir hatten nun auch endlich Scharlach…alle… zeitgleich. Daher ist nun für uns der perfekte Moment, ein bisschen über Scharlach aufzuklären. Scharlach ist eine durch Typ A Streptokokken ausgelöste Infektionskrankheit. Übertragen werden Streptokokken via Tröpfcheninfektion oder über verunreinigte Gegenstände.
Wer ist besonders gefährdet, sich zu infizieren?
Ausbrüche werden regelmäßig und vor allem in den Wochen und Monaten in Kindertageseinrichtungen dokumentiert. Das Problem ist, dass man nach Ansteckung aber noch ohne Symptome bereits ansteckend sein kann.
Wie kann man Scharlach behandeln?
Kinderärzte empfehlen bei Nachweis mittels positivem Rachenabstrich die Gabe eines Antibiotikums (Phenoxymethylpenicillin-Kalium oder vergleichbares Penicillin als Erstlleitlinie) über 7 Tage.
Welche Symptome können auf Scharlach hinweisen?
Initial fällt meist eine grippeähnliche Symptomatik mit Halsschmerzen und Fieber auf, gefolgt von einem klassischen Hautausschlag, der sich in den Leisten und Achseln bildet und dann über den Brustkorb auf den gesamten Körper ausbreitet. Hierbei bleiben die Handinnenflächen und Fußsohlen ausschlagfrei. Häufig sind die Wangen stark gerötet, der Bereich um den Mund herum aber blass. Ein anderes typisches Zeichen für eine Scharlach-Erkrankung ist die sogenannte Himbeerzunge. Zuerst ist diese weiß belegt, nach einigen Tagen rötet sie sich in einem dunklen himbeerähnlichen rot-pink.
Was ist noch zu beachten?
Wird die Erkrankung erkannt und antibiotisch behandelt, so besteht nach 24h nach der Einnahme keine Ansteckung mehr. Andernfalls kann eine Ansteckung bis zu 3 Wochen bestehen.
Bei antibiotischer Behandlung können Kinder bei Fieberfreiheit und in gutem Allgemeinbefinden auch wieder in einer Einrichtung betreut werden, wichtig ist, dass die Kita über die Erkrankung informiert wird. Ein Attest vom Kinderarzt ist in der Regel nicht nötig.
Wir sind jetzt wieder fit und drücken allen infekt- und erkältungsgebeutelten Eltern und Kindern eine gute Besserung!
Eure Annalena und Lukas
Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung, sondern dient lediglich der Information.
Kostenloser Einblick in den Kurs
Willst du als Elternteil in Notfällen richtig handeln können?
Jetzt das erste Video kostenfrei und sofort ansehen.